Der Heppenheimer Künstler Josua Mattern vom Verein „Noah“ übergab eine von ihm erstellte Tafel über den „Lorscher Bienensegen“ an den armenischen Bischof Bagrat.
Anlass war die jüngste von Noah für das Kuratorium Weltkulturdenkmal Kloster Lorsch organisierte Armenien-Rundreise. Dort besuchte die Gruppe auch die Stadt Novemberyan, das im Nordosten im Dreiländereck Armenien/Georgien/Aserbeidschan in der Provinz Tavush liegt. Bischof Bagrat initiierte dort den Bau eines Jugendzentrums, das unter anderem auch von Noah unterstützt wird.
Animiert wurde Josua Mattern zu dem Geschenk bei einer Armenien-Reise 2019, als Bischof Bagrat stolz die Honig-Produktion in den Klöstern seiner Provinz präsentierte. Die Verbindung von Honig und Kloster stellte die ideale Brücke zum Kloster Lorsch dar, bei dessen Unterstützern wie Kuratorium und Stiftung sich Josua Mattern lange Jahre engagierte. Der Untergrund der beidseitig illustrierten Tafel besteht aus einem gehärteten Gemisch von Sand und Asche, das dann poliert und als Collage von Josua mit Fragmenten aus den Aufzeichnungen Lorscher Mönche und dem „Bienensegen“ versehen wurde. Dann wurde es mit flüssigem Bienenwachs überzogen. Bischof Bagrat war mehr als erfreut über dieses herausragende Geschenk von Josua Mattern und versprach einen besonderen Platz in der Diözese. Es solle immer die gemeinsamen Wurzeln, Partnerschaft und Freundschaft belegen.
Der Lorscher Bienensegen gehört zu den ältesten gereimten Dichtungen in deutscher Sprache. Das Manuskript entstand im mittel- oder oberrheinischen Raum und wurde ab etwa 900 im Kloster Lorsch aufbewahrt; dort dürfte der Eintrag des Bienensegens im 10. Jahrhundert erfolgt sein. Der Spruch sollte vermutlich ein schwärmendes Bienenvolk an einen Bienenstock zurückrufen.