Freunde Armeniens erinnern an viele Aktionen
Ein Pressebericht aus dem Bergsträßer Anzeiger – geschrieben von Norbert Weinbach
Lorsch. Die Arche von Noah, der wegen der Sintflut einst alle Tiere in seinem Schiff versammelte, ist auf dem Plakat des Fördervereins „Noah“ abgebildet. Das Motto dazu lautet: „Kommen Sie mit an Bord“. Gegründet wurde der Verein, der sich hauptsächlich um Projekte um Jugendliche und Künstler in Armenien kümmert, vor elf Jahren.
Gastfreundschaft kennengelernt
Der Lorscher Ernst-Ludwig Drayß, Petra Schaberger und Thomas Klinger aus Heppenheim gehörten zu den Gründungsmitgliedern. Sie hatten gemeinsam mit Drayß, der bereits die Partnerschaft des Kuratoriums Weltkulturdenkmal zwischen dem Kloster Lorsch und Kloster Geghard in Armenien initiiert hatte, Armenien besucht. Dort bewunderten sie die alte christliche Kultur, stellten aber auch große Unterschiede zwischen der eher armen Landbevölkerung und dem Standard in der Hauptstadt Eriwan fest. Sie hatten auch die Gastfreundlichkeit der Menschen kennengelernt, wie sich jetzt bei einem von Dr. Werner Rieß vorgeführten Reisefilm aus dem Jahre 2015 im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Back- und Brauhaus Drayß zeigte. Infolge der nachhaltigen Eindrücke entschlossen sich einige Freunde im Jahr 2004, den Förderverein NOAH zu gründen. Basis war die bereits bestehende Partnerschaft mit dem armenischen Kloster Geghard.
Wie der seit einem Jahr amtierende Vorsitzende Dr. Gevorg Hayrapetyan (Schriesheim) jetzt in seinem Rechenschaftsbericht aufzählte, wurden im Laufe der vergangenen Jahre viele Aktionen unterstützt, etwa die Dauerleihgabe der weltberühmten Ausstellung „Sevrugian – Bilder des Orients“ an das Handschriftenmuseum Matenadaran in Armenien, die kulturelle Ausbildung armenischer Jugendlicher an den Jugendzentren Nork, Arabkir in Eriwan und Artik, die Hilfe für armenische Musikstudenten in Deutschland, Tourneen armenischer Chöre (Geghard, Luys) in Deutschland sowie Veranstaltungen und Konzerte, um die armenische Kultur einem breiten Publikum bekannt zu machen.
Sponsoring für Lorscher Hymne
Geleistet wurde auch Hilfe beim Aufbau einer Zivilgesellschaft durch ein geplantes Mentorprogramm, unterstützt ein Auftritt des Geghard-Chors im Rahmen der Salzburger Festspiele. Unterstützt wurde die „Armenische Studenteninitiative“ in Heidelberg durch ein Symposium zum Thema Völkermord aus Anlass des 100. Gedenktages des Völkermords an den Armeniern. Mitgeholfen wurde beim Aufbau der „Armenischen Gemeinde Baden-Württemberg“. Es gab ein Sponsoring für die Erstellung der CD der „Lorscher Hymne“ des armenischen Komponisten Robert Amirkhanyan.
Noah organisiert auch regelmäßige kulturelle Veranstaltungen und Fahrten. Ermöglicht wird das, weil der Initiator Ernst-Ludwig Drayß zwischenzeitlich ein Büro in Eriwan hat und als „Chairman“ die Verlagerung der staatlichen Renten im Rahmen einer Rentenreform überwacht.
Dr. Gevorg Hayrapetyan bedankte sich bei allen Aktiven für ihr Engagement. Sein besonderes Lob galt Ernst-Ludwig Drayß als Motor der Aktivitäten. „Man sollte ihn Drayßyan nennen.“
63 Mitglieder in ganz Deutschland
Ernst-Ludwig Drayß berichtete als Schatzmeister des Vereins von den verschiedenen Einnahmen – Mitgliedsbeiträge und Spenden – und von den Ausgaben. Er sprach von einem ausgeglichenen Haushalt. Der Verein habe – deutschlandweit – derzeit 63 Mitglieder, informierte er.
Zu diesen Mitgliedern gehört auch Dr. Emanuel Sevrugian, Enkel und Sohn der beiden weltbekannten Künstler Sevrugian. Kassenprüfer Hans-Joachim Lulay bescheinigte eine einwandfreie Kassenführung. Auf Antrag von Stadträtin Anne Metz-Denefleh wurde der Vorstand einstimmig entlastet.
Einstimmig erfolgten auch die Teilwahlen für den Vorstand des Vereins. Ernst-Ludwig Drayß wurde wieder Schatzmeister und Bela Konrad Schriftführer. Erneut wurde Hans-Joachim Lulay zum Kassenprüfer gewählt.
Milder Cognac aus Armenien
Neu im Vorstand sind jetzt zwei Beisitzer. Es handelt sich um Karina Krmoian (Heidelberg) und Christian Drayß aus Lorsch. Die Teilnehmer der Versammlung kosteten auch kleine armenische Köstlichkeiten und probierten den milden Cognac Ararat aus Armenien. ml
© Bergsträßer Anzeiger, Montag, 09.11.2015