Große Auszeichnung für das Gründungsmitglied von NOAH und jetzigen Schatzmeister Ernst-Ludwig Drayß
Dass dem Kuratorium Weltkulturdenkmal nicht nur das Kloster als Weltkulturdenkmal am Herzen liegt, zeigt die Geschichte der weltberühmten Ausstellung “Sevrugian – Bilder des Orients”. Diese Ausstellung wurde 2008 durch das Kuratorium initiiert, in renommierten Museen gezeigt und jetzt auch in Armeniens Hauptstadt Eriwan eröffnet. Im Rahmen des Festakts wurde Ernst-Ludwig Drayß eine besondere Auszeichnung zuteil. Der Bensheimer, der sich seit Jahren ehrenamtlich für Lorsch engagiert, wurde für seine besonderen Verdienste für die kulturelle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Armenien mit dem Certificate of Honor, dem Zertifikat der Ehre, bedacht.
TV-Sender berichteten
Zur Ausstellungseröffnung waren hochrangige Vertreter der iranischen Regierung in Eriwan anwesend. Auch Irans Ministerpräsident besuchte die Ausstellung. Mehrere TV-Stationen berichteten über das für Armenien und Iran bedeutende Ereignis.
Die “Schätze” der Ausstellung waren in der Heidelberger Wohnung von Dr. Emanuel Sevrugian einst eher durch Zufall “entdeckt” worden. Es handelt sich dabei um den Nachlass zweier weltbekannter armenischer Künstler, nämlich von Andre und Antoine Sevrugian.Der gebürtige Armenier Antoine Sevrugian war im 19. Jahrhundert Hof-Fotograph am Hof des persischen Schahs und dokumentierte in dieser Funktion – als die Fotografie aufkam – das “alte Persien”. Die Bildplatten wurden weltberühmt und liegen heute im Smithonian Institut in den USA. Sein Sohn Andre illustrierte das “persische Königsbuch” als Maler.
Einziger Deutscher
Unter dem Namen “Darvish” wurde er mit seinen Gemälden über die persische und armenische Geschichte weltbekannt. Vor dem Zweiten Weltkrieg wanderte er nach Deutschland aus. Der Nachlass der beiden wurde auf Initiative des Lorscher Kuratoriums Weltkulturdenkmal Kloster Lorsch zu der Ausstellung “Sevrugian – Bilder des Orients” zusammengefasst und 2009 im Museum der Weltkulturen in Frankfurt zu einem großen Erfolg.
Jetzt ging die Schau mit Hilfe des Vereines Noah – er fördert die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Armenien und Drayß arbeitet dort ehrenamtlich als Schatzmeister mit – als Dauerleihgabe nach Eriwan in das weltweit renommierte Handschriftenmuseum Matenadaran.
Die Würdigung, die neben dem anwesenden Nachkommen Dr. Emanuel Sevrugian, Ernst-Ludwig Drayß zuteil wurde, ist umso bedeutender, als der Bensheimer der erste Deutsche ist, der diese Auszeichnung vom Matenadaran erhält. red
© Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 22.12.2015